Allgemeine Broschüre

20 Beim Bau des Tunnels wird als Vermessungstechnik das Prinzip des verschränkten Polygonzuges durch fortlau- fendes Messen von Winkeln und Distanzen bis in den Tunnel hinein angewandt. Zusätzlich gibt ein Vermes- sungskreisel, dessen Pendelbewegung von der Erdro- tation beeinflusst wird, die geografische Nordrichtung an. Dieser unterstützt die Messungen des modernen Tachymeters und misst auf einer Strecke von einem Kilometer mit einer Genauigkeit von zwei Millimetern. Tachymeter senden Infrarotwellen aus, mit denen Reflek- toren anvisiert werden. Tunnelvermessung während des Baus Vermessungsingenieur bei der Arbeit mit dem Tachymeter. Da es an der Tunnelwand durch die erhöhte Felstem- peratur meist wärmer ist als in der Tunnelmitte, werden die Messungen in der Tunnelmitte durchgeführt. Weiters muss beachtet werden, dass die Form der Erde aufgrund der unterschiedlichen Dichteverhältnisse im Erdinneren nicht genau einer Kugel entspricht. Das Meerwasser breitet sich entlang dieses Geoids aus. Deshalb wird der Meeresspiegel als weltweite Bezugsfläche für die Höhenmessung verwendet. Mögliche Fehlerquellen beseitigen Geoid: Diese Darstellung zeigt, dass die Erde keine perfekte Kugel ist. Dies muss bei der Vermessung berücksichtigt werden. Da in Österreich und Italien verschiedene amtliche Höhenbezugspunkte verwendet werden, ist der Bezugspunkt für Italien der Meeresspiegel bei Genua, für Österreich jener bei Triest. Dies führt am Brenner zu einem Unter- schied von 12,5 Zentimetern. Beim Bau des Brenner Basistunnels einigte man sich darauf darauf, das europäische Höhensystem UELN mit dem Bezugspegel Amsterdam zu verwenden.

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