BBT Bilanz 2019

1.10 RISIKEN Risikofaktoren Die folgenden zwei wichtigsten Risikokategorien werden laufend überwacht: • Baurisiken; • Finanzielle Risiken; Baurisiken Im Rahmen des Genehmigungsprojektes im Jahr 2009 hat die BBT SE ein Dokument mit dem Titel „Risikoananalyse und Maßnahmenplan der BBT SE“ erarbeitet, in welcher die möglichen, mit der Errichtung des Brenner Basistunnels in Zusammenhang stehenden Risiken analysiert und bewertet werden. In dieser Risikoanalyse wurde das gesamte Bauvorhaben auf mögliche Risiken und Chancen sowohl in den Bereichen Geologie, Hydrogeologie, Geotechnik, Bautechnik und andere technische Aspekte als auch in den Bereichen Umwelt, Genehmigungen und möglicher administrativer Probleme untersucht und die entsprechenden Auswirkungen in monetärer Hinsicht bewertet. Außerdem wurden mögliche Gegenmaßnahmen ermittelt, um die Folgen auf ein vertretbares Ausmaß zu beschränken. Die Ergebnisse dieser Risikoanalyse stellen nicht zu vernachlässigende Elemente bei Aktuali- sierung des Bauprogramms und Projektgesamtkosten dar. Mit Beschluss Nr. 37/2017 vom 31. Oktober 2017 genehmigte der Vorstand die Aktualisierung der Risikoanalyse 2017 und legte sie im Zuge der Kostenfortschreibung 2017 dem Aufsichtsrat am 09.01.2018 zur Genehmigung vor. Mit Beschluss des Aufsichtsrates Nr. 17/2019 vom 03.12.2019 wurden für jedes Baulos die Kosten durch Aufgliederung der Gesamtkosten, die bereits vom Aufsichtsrat am 09.01.2018 beschlossen wurden, genehmigt. Im Rahmen der im ersten Halbjahr 2020 geplanten Überarbeitung des Bauzeitplans wird auch die Aktualisierung der Risikoanalyse durchgeführt. Dabei werden die eingetretenen Ereignisse, insbesondere die in der Zwischenzeit eingetretenen Risiken, berücksichtigt, deren Auswirkungen im Einklang mit der zuletzt von der Gesellschaft im Oktober 2017 durchgeführten Risikoanalyse sind. Die Risikoanalyse bildet einen wesentlichen Bestandteil der Aktualisierung der Gesamtbau- werkskosten zum 1. Jänner 2020. Finanzielle Risiken Derzeit kann das Risiko einer mangelnden oder unzureichenden Finanzierung aufgrund der nachfolgenden Beschlüsse als gering betrachtet werden: • Beschluss des Ministerrates der Bundesrepublik Österreich, der am 21. März 2018 die Baukosten für den Brenner Basistunnel im Rahmenplan der ÖBB für den Zeitraum 2018-2023, zu einem Betrag von 4.127,8 Millionen Euro genehmigte, wobei auch die bereits eingeführten und die geplanten Projektoptimierungen, mit aktualisierter Preisbasis vom 1. Jänner 2017 berücksichtigt wurden. Berücksichtigt man weiters die Vorausvalorisierung, so wurden vom Ministerrat der Bundesrepublik Österreich Gesamtkosten für die gesamte Projektlaufzeit in Höhe von 4.642,9 Millionen Euro genehmigt. • Beschluss des CIPE (Interministerieller Ausschuss für Wirtschaftsplanung) der Italie- nischen Republik, der in der Sitzung vom 1. Mai 2016, mit Beschluss Nr. 17/2016 die Errichtung des 4. Bauloses des Brenner Basistunnels genehmigt und einen Betrag in Höhe von 1.250 Millionen Euro für die Finanzierung dieses Bauloses zugewiesen hat. Gleich- zeitig wurde die programmatische Verpflichtung zur Finanzierung des Gesamtvorhabens, für den italienischen Anteil, bestätigt. Infolge der Veröffentlichung des CIPE-Beschlusses im Öffentlichen Amtsblatt der Republik Italien Nr. 188 vom 12. August 2016 belaufen sich die von Italien bereits zur Verfügung gestellten Geldmittel auf 3.028,82 Millionen Euro. Der restliche Finanzbedarf beläuft sich hingegen – angesichts der für den italienischen Anteil zum Datum des Beschlusses auf 4.400 Millionen Euro geschätzten Gesamtprojektkosten – auf 1.371,18 Millionen Euro. • Kofinanzierung der Tätigkeiten der BBT SE durch die Europäische Union auf Grundlage zweier „Finanzierungsvereinbarungen“ (Grant Agreements) im Rahmen des Mehrjahres- programms 2014-2020, wie bereits im Detail unter Pkt. 1.7 angeführt wurde, mit besonderer Bezugnahme auf die Maßnahmen, die eingeführt wurden, um der BBT SE die Bestätigung der bereits von der Europäschen Union zugesprochenen Finanzierungen zu garantieren. Die Entwicklung der Bauwerkskosten und die Prognosen nach Endabrechnung werden kontinu- ierlich überwacht, um laufend Klarheit über etwaige Abweichungen gegenüber den o. g. geneh- migten Prognosen zu erhalten. Die Entwicklung der Kosten der in Ausführung befindlichen Baulose wird außerdem periodisch in den Quartalsberichten dargestellt. 1. LAGEBERICHT 1. LAGEBERICHT 56 57

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