Der Brenner Basistunnel
Sprengvortrieb Konventioneller bzw. Sprengvortrieb Der konventionelle Vortrieb mittels Spritzbetonsicherung stellt eine flexible Vortriebsmethode dar. Diese eignet sich bei schwierigen und wechselhaften Gebirgsverhältnissen und bei unterschiedlich großen und komplexen Quer- schnittsgeometrien. Aufgrund der vielfältigen Vortriebsanforderungen werden einzelne Haupttunnel- und Er- kundungsstollenabschnitte sowie die beiden Verbindungstunnel, sämtliche Zufahrtstunnel, Lüftungs- und Logistikkavernen, Querverbindungstunnel, Nothaltestellen und Querschläge nach konventioneller Vortriebsmethode, im Sprengvortrieb (Voll- und Teilflächenausbruch), mit Spritzbetonsicherung vorangetrieben. Die Arbeitsschritte beim Sprengvortrieb sind fix vorgegeben. Als erstes werden Spreng- löcher gebohrt. Diese werden dann mit Sprengstoff geladen. Anschließend erfolgt die Sprengung. Nachdem das Ausbruchsmaterial abtransportiert wurde – diesen Vorgang nennt man Schuttern – erfolgt die Ausbruchssicherung mittels Spritzbeton, Ankern, Git- terbögen und Baustahlmatten. Nach Abschluss eines Sprengzyklus beginnt der Vorgang wieder von vorne. Beim Bau des Brenner Basistunnels wird, je nach geologischer Beschaffenheit des Gebirges, alle drei bis sechs Stunden eine Sprengung durchgeführt. In Italien wird im Gegensatz zu Österreich, der gesamte Querschnitt des Tunnels unter einmal herausgesprengt. Stross-Abbau Ausbruch Kalotte Sicherung Kalotte Vortriebs-Bohrwagen Beton-Spritzmobil Bohrwagen Radlader Frischluf tzufuhr Felsanker Muldenkipper Fahrbetonmischer Maschinell oder konventionell – verschiedene Vortriebsmethoden werden an- gewandt, um den Brenner Basistunnel zu realisieren. Die Wahl der Vortriebsmethode hängt von der geologischen Beschaffenheit des Gebir- ges, von geotechnischen Erkenntnissen und Prognosen sowie von baulogistischen und von wirtschaftlichen Überlegungen ab. Auch die Länge der vorzutreibenden Strecke und die zur Verfügung stehende Bauzeit beeinflussen die Wahl der Vortriebsmethode. So werden manche Teilabschnitte des Tunnels konventionell, mittels Sprengvortrieb, andere in maschineller Bauweise, also mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM), errichtet. Maschineller Vortrieb Vortrieb mit Tunnelbohrmaschine (TBM) Steuerkabine Hebekran Mattenversetzgerät Bohrkopf Gripper Förderband Betonspritzautomat Die Tunnelbohrmaschinen, die beim Bau des Brenner Basistunnels zum Ein- satz kommen, sind je nach Bedarf ca. 180 bis 400 Meter lang und bestehen aus einem Bohrkopf und einer Nachläuferkonstruktion. Der Vorteil des maschinellen Vortriebs liegt in der hohen täglichen Vortriebsleistung. Zudem ist das Arbeiten mit der TBM für die Arbeiter mit relativ hoher Arbeitssicherheit verbunden. Der wichtigste Teil der TBM, die einer Logistikfabrik unter Tage entspricht, ist der Bohrkopf. Dieser hat einen Durchmesser von ca. zehn Metern und besteht aus mehreren Meißeln, welche den Fels andrücken und in kleine Gesteinsstücke zerbrechen. Die Nachläuferkonstruktion hinter dem Bohrkopf stellt die Versorgung des Vortriebs und die Entsorgung des Ausbruchsmaterials sicher. Darüber hinaus beinhaltet sie Felssicher- ungs-, Lüftungs- und Entstaubungseinrichtungen. Lichtraum Löschwasserleitung Kabelschutzrohre Ulmendrainage Fahrbahnentwässerung Feste Fahrbahn Widerlager Ausbruchssicherung Abdichtung Innenschale Regelquerschnitt konventioneller Vortrieb 17 BRENNER BASISTUNNEL 16 BRENNER BASISTUNNEL
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