Derzeit sind drei Baustellen aktiv, zwei auf österreichischem und eine auf italienischem Staatsgebiet. Durch einen einfachen Klick auf ein Baulos gelangen Sie direkt zu dessen Kurzbeschreibung, dem Übersichtsplan und der Bildergalerie.
Die Vortriebsstände der einzelnen Tunnelbauwerke in den jeweiligen Baulosen werden regelmäßig aktualisiert. Eine grafische Darstellung zeigt den jeweiligen Baufortschritt.
Die von August 2020 bis Dezember 2024 laufenden Arbeiten am Baulos "H21 Sillschlucht" schufen die Verbindung zwischen dem Nordende des Brenner Basistunnels und dem Hauptbahnhof Innsbruck. Die Sillschlucht liegt im Süden Innsbrucks, grenzt an die allseits bekannte Bergisel Sprungschanze an und ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet. In diesem Baulos, in welchem das Nordportal des Brenner Basistunnels liegt, wurde ein Streckenabschnitt von ca. 600 m realisiert, wobei Brücken und ein (Vor-)Tunnel errichtet und flussbauliche Maßnahmen, Wegebaumaßnahmen sowie nach Fertigstellung des Bauloses Renaturierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Baukosten für diesen Abschnitt sind mit 59,5 Millionen Euro beziffert, ausgeführt wurden die Arbeiten von der Porr Bau GmbH Kematen.
Im Gegensatz zu den anderen Baulosen auf österreichischem Projektgebiet, in denen die Arbeiten hauptsächlich unter Tage im Tunnelbau erfolgen, handelte es sich hier um einen Baubereich, in dem die Arbeiten großteils ober Tage abliefen. Aus diesem Grund und aufgrund der Nähe zur Stadt Innsbruck wurde auch "nur" tagsüber gearbeitet. Im Wesentlichen besteht der Abschnitt "Sillschlucht" aus einer rund 290 m langen Stützwand, einem in offener Bauweise errichteten, rund 130 m langen Vortunnel (Tunnel Silltal), zwei Stahlfachwerk Eisenbahnüberführungen über die Sill, dem Nordportal des Brenner Basistunnels sowie einem anschließenden, 130 m langen Tunnelabschnitt bis in das angrenzende Festgestein (Tunnel Viller Berg). Der Tunneldurchbruch erfolgt hier über das Partnerbaulos H41 von Süden her.
Zusätzlich waren Flussbaumaßnahmen durchzuführen, um den Hochwasserschutz sicherzustellen und die Fischpassierbarkeit zu ermöglichen. Es wurden Renaturierungsarbeiten und Wegebauarbeiten durchgefürt, um das Naherholungsgebiet Sillschlucht in das bestehende Wanderwegenetz einzubinden und somit wieder der Bevölkerung zur Verfügung stellen zu können. Trotz der verhältnismäßig kurzen Strecke umfasste dieses Baulos sehr komplexe Baumaßnahmen. Der Streckenabschnitt führt durch die beengte und damit baulogistisch anspruchsvolle Sillschlucht. Diese ist durch eine Vielzahl von Infrastrukturanlagen in unmittelbarer Nachbarschaft, wie etwa der Inntalautobahn A12, der Brennerautobahn A13 mit der bekannten Bogenbrücke, dem Kraftwerk "Untere Sill" der Innsbrucker Kommunalbetriebe, dem Museum "Tirol Panorama" (Bergisel) sowie der Bestandsstrecke der ÖBB mit dem Bergisel Tunnel, geprägt.
Die über weite Strecken natürlich belassene Schlucht ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Innsbrucker Bevölkerung und dementsprechend durch Wanderwege erschlossen. Um den Zugang zur Sillschlucht auch während der Bauzeit für die Bevölkerung offenhalten zu können, wurde eigens ein Ersatzwanderweg errichtet. Außerdem wurden ein Wege-Leitsystem zur besseren Orientierung und an den Zugangspunkten in Baustellennähe Informationstafeln errichtet.
Am Baufeld selbst wurde der Neubau der Straßenzufahrtsbrücke über die Sill mit 42 m Länge realisiert. Der Abbruch der alten Zufahrtsbrücke sowie die gesamten Flussbaumaßnahmen wurden im Frühjahr 2022 abgeschlossen. Mit dem Rückbau des AGA Wehres wurde die Fischpassierbarkeit der Sill stromaufwärts wieder ermöglicht.
Ende Oktober 2021 erfolgte der symbolische Tunnelanstich der Hauptröhren in Richtung Süden. Kurz darauf begann der Sprengvortrieb am zukünftigen Nordportal des Brenner Basistunnels. Seit Mai 2022 sind die beiden rund 130 m langen Haupttunnelabschnitte des Viller Berges bis ins anschließende Festgestein ausgebrochen.
Am 17. September 2024 wurde der Durchschlag der Oströhre des Bauloses H41 "Sillschlucht-Pfons" von Süden her erreicht.
Mit Stand April 2024 sind die Betonierungs- und Hinterfüllungsarbeiten an der Stützwand auf der orografisch linken Flussseite abgeschlossen. Hier verlaufen die zukünftigen Gleise, welche den Brenner Basistunnel mit dem Bahnhof Innsbruck ebenerdig verbinden werden.
Die Betonierungsarbeiten für den Tunnel Silltal wurden zum Jahreswechsel 2024 fertiggestellt. Der Tunnel wurde anschließend mit zuvor abtransportiertem Material wieder zugeschüttet und im Sommer mit lokalen, einheimischen Sträuchern begrünt. Darüber hinaus wurden die Wanderwege bereits größtenteils angelegt, so dass die Sillschlucht nach Ende der Bauarbeiten für die Öffentlichkeit komfortabel zugänglich ist.
Im Sommer 2024 wurden die letzten Arbeiten an den beiden Eisenbahnbrücken über die Sill abgeschlossen, wie die Stahltragwerke, die Brandschutzeinhausung und die Bodenplatten für die Eisenbahngleise.
Weiters wurde Ende 2022 eine 55 m lange Spannbetonbrücke für Fußgänger über die Sill errichtet, die künftig Teil des Wanderwegenetzes in der Sillschlucht sein wird.
• Das Portalbauwerk des Tunnels "Viller Berg" - dies ist das Nordportal des BBT. Hier verläuft der BBT in Richtung Süden bis nach Franzensfeste über eine Länge von 55 km ausschließlich im Berg. Letzte Arbeiten am Portalbauwerk wie das Betonieren der seitlichen Begrenzung wurden im Frühjahr abgeschlossen.
• Die beiden jeweils ca. 130 m langen Tunnelröhren des Tunnelabschnittes "Viller Berg" bis ins anstehende Festgestein inkl. Einbindung und dauerhafter Sicherung des Portalbauwerks in den Hangkörper.
• Hangsicherungsarbeiten für den Tunnel Silltal und Tunnel Viller Berg
• Der Vortunnel "Tunnel Silltal" durch den Osthang des Bergisel, ca. 130 m lang, in offener Stahlbetonkasten-Bauweise inklusive Nord- und Südportal. Nachdem die Betonierarbeiten abgeschlossen wurden, wurde der Tunnel bis August 2024 überschüttet und wieder bepflanzt, um den natürlichen Ausgangszustand wiederherzustellen.
• Zwei Eisenbahnbrücken über die Sill, eine für das Ost- und eine für das Westgleis. Beide Brücken wurden als offene Stahlfachwerkbrücken errichtet. Für die Eisenbahnbrücke des Westgleises wurde zusätzlich ein geschlossener Stahlbeton-Überbau errichtet, der im Brandfall einen Lüftungskurzschluss verhindern soll.
• Eine Stahlbeton-Stützwand neben der Sill, rund 200 m lang, über 9 m hoch und auf Bohrpfählen gegründet. Hier verläuft die Bahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof Innsbruck und dem Nordportal des BBT oberirdisch. Nachdem die Stützwand mit lokalem Aushub verfüllt worden ist, wurde eine Entwässerungsrinne für die zukünftigen Bahngleise, der Anschluss am Nordende des Bauloses Richtung Stadtgebiet und Geländer Installationen ausgeführt.
• Das Störfallbecken und der Kabelkollektor. Zwei Bauwerke, die den laufenden Betrieb sicherstellen. Der Kabelkollektor versorgt die elektrischen Anlagen des Tunnels. Im Störfallbecken werden im Ereignisfall austretende Flüssigkeiten gesammelt und können dort fachgerecht entsorgt werden.
• Eine neue Straßenzufahrtsbrücke in die Sillschlucht
• Die Fußgängerbrücke über die Sill als Anschluss der Wanderwege aus dem Stadtgebiet zum Naherholungsgebiet Sillschlucht.
• 350 m Flussbau für einen möglichst naturnahen/ökologischen Flussverlauf der Sill.
• Das ehemalige AGA-Wehr wurde 2021 abgetragen und durch ein fischpassierbares Flussbett ersetzt.
• Errichtung von Anschlüssen an das bestehende Wegenetz in die Sillschlucht. Zudem wurde eine Aussichtsplattform auf dem Tunnel Silltal errichtet, um die Sillschlucht und das Nordportal des Brenner Basistunnels besichtigen zu können.
• Betonage von Banketten und Kabelrohren für den späteren Bahnbetrieb
• Abschluss- und Montagearbeiten wie z. B. Geländermontage an Bauwerken und Fußwegen
Ein wesentliches Element des Bauloses ist die Sicherstellung der Fischpassierbarkeit der Sill. Das am Eingang der Sillschlucht befindliche AGA-Wehr mit einer Fallhöhe von ca. 8 m wurde im Jahr 2021 abgetragen und durch ein rund 350 m langes Rampenbauwerk mit pendelnder Tiefenrinne, in der auch in trockenen Perioden ständig Wasser fließt, ersetzt. Im Zuge dieser Flussbaumaßnahmen wurde der Flusslauf etwa 8 m nach Osten gerückt, um auf der westlichen Seite ausreichend Platz für die Stützwand mit der darauf verlaufenden zweigleisigen Neubaustrecke zu gewinnen. Die Uferböschungen wurden hochwassersicher und dauerhaft stabil verbaut und renaturiert.
Durch eine entsprechende Renaturierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Geländeformen, z.B. Wiederaufschütten des Tunnels Silltal zu Bauende inkl. Begrünung mit typischen heimischen Bäumen und Sträuchern, wird der Ursprungszustand der Sillschlucht naturnah wiederhergestellt.
Haupttunnel Ost (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 120 m | Länge 120 m | Ausbruchsquerschnitt 100 m² |
Haupttunnel West (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 130 m | Länge 130 m | Ausbruchsquerschnitt 100 m² |
Die Arbeiten an diesem Baulos haben Mitte Jänner 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche begonnen. Im Juli 2022 starteten die Vortriebsarbeiten in Richtung Innsbruck mit der Sohlabsenkung der Querkaverne.
Das Baulos H41 "Sillschlucht-Pfons" befindet sich im nördlichen Bereich des BBT zwischen der Innsbrucker Sillschlucht im Norden und Pfons im Süden. Zur Haupterschließung wird der Zugangsstollen Ahrental genutzt, der bereits mit dem Erkundungslos E41 "Ahrental" errichtet wurde.
Das Los führt die Bauarbeiten aufbauend auf den Arbeiten des Vorloses H33 "Tulfes-Pfons" durch. Der Zuschlag für das Baulos H41 wurde am 17.11.2021 der Bietergemeinschaft H41 Sillschlucht-Pfons bestehend aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, Implenia Schweiz AG, Webuild S.p.A, csc costruzioni sa erteilt. Die Angebotssumme der Bietergemeinschaft beträgt 651 Mio. Euro.
Insgesamt werden bei diesem Baulos bis Sommer 2028 ca. 22,5 km Haupttunnel und 38 Querschläge mit einer Gesamtlänge von etwa 2,3 km ausgebrochen. Um weiterhin den schnellstmöglichen Fortschritt im Gesamtprojektverlauf zu gewährleisten, wurde der Projektbereich "Sillschlucht-Pfons" um drei Kilometer Haupttunnel in Richtung Süden verlängert, wo es an das Baulos H53 "Pfons-Brenner", angrenzt.
Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Bauwerke:
Weiters wurde optional folgende Leistung ausgeschrieben:
Aktuelle Bauarbeiten:
Abgeschlossene Bauarbeiten:
Haupttunnelröhren SÜD: maschineller Vortrieb (TBM) | ||
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Vortrieb 11.085 m | Länge 16.594 m | Ausbruchsquerschnitt 85 m² |
Haupttunnelröhren SÜD und Montagekavernen TBM: Sprengvortrieb (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 258 m | Länge 258 m | Ausbruchsquerschnitt 82-210 m² |
Haupttunnelröhren NORD: Sprengvortrieb | ||
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Vortrieb 5.209 m | Länge 5.746 m | Ausbruchsquerschnitt 70 m² |
Querschläge | ||
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Vortrieb 1.285 m | Länge 2.260 m | Ausbruchsquerschnitt 30-70 m² |
Nothaltestelle Innsbruck, Restausbruch (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 702 m | Länge 702 m | Ausbruchsquerschnitt 15-100 m² |
Seit Ende September 2021 sind in diesem Baulos sämtliche Arbeiten abgeschlossen.
Dieses Baulos wurde im Sommer 2014 an die Bietergemeinschaft Strabag SE / Webuild S.p.A. (vormals Salini-Impregilo) vergeben.
Bauzeit: 2014 - 2021
Aufzufahrende Tunnelstrecke: 43,3 km
Ursprüngliche Vergabesumme: 377 Mio. Euro
Das Baulos setzt sich aus mehreren Bauwerken zusammen:
Rettungsstollen
Der Rettungsstollen wurde entlang der bestehenden Eisenbahn-Umfahrung Innsbruck mit einer Länge von 9,7 Kilometern und einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 35 m² errichtet. Er wurde von drei Stellen aus gleichzeitig im Sprengvortrieb aufgefahren: von Tulfes aus Richtung Westen, vom Zufahrtstunnel Ampass aus Richtung Osten und Richtung Westen. Der Rettungsstollen wurde im Sommer 2017 fertiggestellt.
Haupttunnel
Der Vortrieb der Haupttunnel erfolgte im Sprengvortrieb nach der neuen österreichischen Tunnelbauweise. Der feierliche Vortriebsbeginn fand am 19.03.2015 im Beisein von EU-Kommissarin Violeta Bulc und der Verkehrsminister der sieben Alpenländer (Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Liechtenstein, Slowenien) statt. In diesem Abschnitt wurden ca. 6 km Haupttunnel mit einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 70 m² gebaut.
Verbindungstunnel BBT - Umfahrung Innsbruck
Seit Sommer 2015 wurde an den beiden Verbindungstunnel zwischen dem Brenner Basistunnel und der bestehenden Umfahrung Innsbruck gebaut. Die Verbindungstunnel wurden im Sprengvortrieb mit einem Querschnitt von ca. 115 m² aufgefahren. Der Vortrieb wurde im Frühjahr 2017 abgeschlossen.
Erkundungsstollen
Das Baulos Tulfes-Pfons umfasste die Errichtung des 16,5 km langen Erkundungsstollenabschnitts zwischen dem Knotenpunkt Ahrental und dem Gemeindegebiet von Steinach am Brenner. Die 200 Meter lange Gripper Tunnelbohrmaschine (TBM) wurde am 26.09.2015 angedreht und arbeitete sich bis zum 06.07.2020 rund 16,7 km Richtung Süden vor. Seit dem erfolgten Durschschlag ist dieses Baulos mit dem Baulos Pfons-Brenner verbunden.
Verfüllung des Überbruchs "Iris"
Bei diesem Überbruch handelt es sich um einen Hohlraum, der sich im Zuge des Vortriebs des Erkundungsstollens in einer Störungszone gebildet hat. Dieser musste mittels Zementmörtelinjektionen von einem Injektionsstollen aus verfüllt werden, um Auswirkungen auf das Gesamttunnelsystem ausschließen zu können. Im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahmen wurden von Juli 2020 bis Mai 2021 die Haupttunnelröhren im Störzonenbereich mittels Sprengvortrieb vorab über einen Hilfsangriff aus dem Erkundungsstollen aufgefahren, um bei der Ankunft der späteren Tunnelbohrmaschinen weitere Interferenzen vermeiden zu können.
Seit Dezember 2023 sind in diesem Baulos sämtliche Arbeiten abgeschlossen.
Die Arbeiten an diesem Baulos haben im Februar 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche bei Wolf begonnen. Am 4. Mai 2022 erfolgte der Tunnelanschlag im Baulos.
Beim Baulos H52 "Hochstegen" im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner handelt es sich um einen Teilbereich des vormaligen, neu konzipierten Bauloses H51 "Pfons-Brenner". Dieser bisherige Projektabschnitt wurde in unterschiedliche Baulose aufgeteilt, um eine möglichst rasche und effiziente Weiterführung der Arbeiten im Sinne eines zügigen Gesamtprojektfortschrittes zu gewährleisten. Zur Haupterschließung wurde der Zugangsstollen Wolf genutzt.
Das Los Hochstegen liegt in einer Zone, die durch eine äußerst komplexe Geologie geprägt ist. Auf einer Länge von rund 500 Metern sind wasserführende, karbonatische Gesteinsschichten vorherrschend. Deshalb gestaltete sich der Tunnelvortrieb in dieser Zone besonders anspruchsvoll. Der Auftrag für die Bauarbeiten im Baulos H52 "Hochstegen" wurde am 15.12.2021 dem Unternehmen Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG gegeben. Die Angebotssumme betrug rund 102 Millionen Euro, die Bauzeit wurde mit 23 Monaten veranschlagt.
Kernstück war der Vortrieb des Erkundungsstollens in Richtung Süden durch die sogenannte "Hochstegenzone", wobei der Vortrieb in diesem Bereich im Schutze von vorauseilenden Abdichtungs- und Sicherungsinjektionen erfolgte.
Die Arbeiten umfassten im Wesentlichen folgende Bauwerke:
Abgeschlossene Bauarbeiten
Hydrogeologische Baubegleitung und wasserwirtschaftliche Beweissicherung:
Mit Gebirgsverbesserungsmaßnahmen in Form von Injektionen sollten sowohl Wasserzutritte als auch eine Absenkung der Wasserspiegel in den Schutzgebieten "Hinteres Venntal" und "Hinteres Valsertal-Natura 2000" vermieden und die Zutrittsmengen deutlich reduziert werden.
Haupttunnelröhren (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 3.026 m | Länge 3.026 m | Ausbruchsquerschnitt 60-80 m² |
Erkundungsstollen (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 863 m | Länge 863 m | Ausbruchsquerschnitt 60 m² |
Überleitstelle und Querschläge (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 970 m | Länge 970 m | Ausbruchsquerschnitt 25-30 m² |
Am 4. April 2023 wurde der Zuschlag für das Baulos "H53 Pfons-Brenner" an eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Porr Bau GmbH, Marti GmbH Österreich und der Marti Tunnel AG Schweiz, erteilt.
Mit dieser Vergabe sind die Tunnelbauarbeiten des letzten verbliebenen Bauloses des Brenner Basistunnels beauftragt. Die Auftragssumme für das nunmehr größte Baulos auf österreichischem Projektgebiet beträgt 959 Mio. Euro. Die Bauzeit für diesen Projektabschnitt ist mit 70,5 Monaten anberaumt.
Der Baubeginn für dieses Baulos erfolgte am 4.5.2023. Damit wurde auch der Bestellvorgang für die beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für dieses Los eingeleitet. Die beiden TBM werden je Haupttunnelröhre rund 7,6 km (insgesamt ca. 15,2 km) Vortriebsstrecke auffahren. Nach Bestellung, Lieferung und Montage begann am 18.9.2024 der Vortrieb der beiden Tunnelbohrmaschinen Wilma und Olga Richtung Norden.
Deutlich früher wurden die Vortriebsarbeiten gemäß "NATM" (New Austrian Tunneling Method, zyklischer Vortrieb) Richtung Süden bis zur Staatsgrenze am Brenner aufgenommen. Diese begannen im März 2024.
Auf die Mineure wartet im Südabschnitt des Bauloses H53 Pfons-Brenner eine Strecke von rund 5 km je Haupttunnelröhre (insgesamt 10 km). Zeitgleich werden die Vortriebsarbeiten im Erkundungsstollen fortgesetzt, hier haben die Mineure eine Vortriebsstrecke von ca. 1,3 km zu bewältigen.
Parallel zu den jeweiligen Vortrieben im Norden und im Süden des Bauloses werden 37 Querschläge zu jeweils ca. 70 m, somit 2.590 m, ausgebrochen. Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten im jeweiligen Abschnitt erfolgen die Innenschalenarbeiten im gesamten Bereich von der Losgrenze zum Baulos H41 Sillschlucht-Pfons bis zur Staatsgrenze am Brenner, sowie im Zufahrtstunnel Wolf.
Das Baulos umfasst folgende Vortriebsarbeiten:
Das Baulos umfasst folgende Innenschalenarbeiten:
• Sprengvortrieb Haupttunnel West in Richtung Süden
• Sprengvortrieb Haupttunnel Ost in Richtung Süden
• Sprengvortrieb Erkundungsstollen in Richtung Süden
• Vortrieb Haupttunnel Ost in Richtung Norden mit der TBM Olga
• Vortrieb Haupttunnel West in Richtung Norden mit der TBM Wilma
Haupttunnelröhren NORD: maschineller Vortrieb (TBM) | ||
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Vortrieb 582 m | Länge 15.120 m | Ausbruchsquerschnitt 85 m² |
Haupttunnelröhren SÜD: Sprengvortrieb | ||
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Vortrieb 3.696 m | Länge 9.525 m | Ausbruchsquerschnitt 80 m² |
Querschläge: Sprengvortrieb | ||
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Vortrieb 420 m | Länge 2.100 m | Ausbruchsquerschnitt 30 m² |
Erkundungsstollen: Sprengvortrieb | ||
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Vortrieb 370 m | Länge 1.650 m | Ausbruchsquerschnitt 60 m² |
Von Oktober 2011 bis zum Sommer 2015 wurden hier im Baulos "Periadriatische Naht" 3,7 km Haupttunnelröhren und 1,5 km Erkundungsstollen ausgebrochen. Die Durchörterung der Periadriatischen Störungszone, einer der größten geologischen Störungszonen der Alpen, verlief problemlos. Mit dem Abschluss der Arbeiten waren die logistischen Voraussetzungen für das anschließende Baulos "Mauls 2-3" geschaffen.
Die Arbeiten für dieses Baulos, welches mit einem Auftragsvolumen von 993 Mio. Euro an die Bietergemeinschaft Webuild S.p.A., Ghella S.p.A., Oberosler Cav Pietro S.r.l. (bis Juni 2018), Cogeis S.p.A. und PAC S.p.A. vergeben wurde, begannen im September 2016. Es handelt sich dabei um das größte Baulos im Projektgebiet.
Die Arbeiten erstrecken sich vom Baulos "Eisackunterquerung" im Süden bis zur Staatsgrenze im Norden. Insgesamt werden 39,95 km Hauptröhren und 14,8 km Erkundungsstollen, die Nothaltestelle Trens mit dem dazugehörigen Zugangsstollen sowie die Querschläge, die die Hauptröhren alle 333 m verbinden, ausgebrochen. Nach Fertigstellung dieses Bauloses sind alle Vortriebsarbeiten auf italienischer Seite abgeschlossen.
Am 24.11.2021, nach 14 Kilometern Vortrieb innerhalb von 3,5 Jahren, ist die Tunnelbohrmaschine "Serena" im Erkundungsstollen Richtung Norden erfolgreich an ihrem Ziel, der Staatsgrenze, angekommen. Erstmalig wird beim Ausbruch der Tunnelröhren im BBT-Projekt die Staatsgrenze am Brenner erreicht, was einen historischen Schritt bedeutet.
Mit dem Durchschlag am 19.05.2022 sind die zuvor getrennten Baulose "H61 Mauls" und "H71 Eisackunterquerung" nun miteinander verbunden.
Am 30.03.2023, nach 14 Kilometern Vortrieb im Haupttunnel Ost Richtung Norden innerhalb von vier Jahren, ist die Tunnelbohrmaschine "Virginia" an ihrem Ziel angekommen. Mit dem Erreichen der Baulosgrenze am Brenner hat mit "Virginia" erstmals eine Tunnelbohrmaschine eines Haupttunnels ihren Vortrieb erfolgreich beendet.
Nothaltestelle Trens
Die Arbeiten zur Errichtung der Verbindung zwischen dem Zugangstunnel Mauls und der zukünftigen Nothaltestelle Trens wurden im Jänner 2017 eingeleitet und im Juni 2020 abgeschlossen. Der Tunnel weist einen Ausbruchsquerschnitt von rund 80 m² und eine Länge von insgesamt 3,8 km auf. Der Einbau der Innenschale in der Nothaltestelle steht kurz vor dem Abschluss.
Haupttunnel
Am 13. März 2017 wurden die Arbeiten zur Errichtung der Haupttunnel in Richtung Norden zur Staatsgrenze eingeleitet. Nach ca. 0,8 km war der Abschnitt mit Sprengvortrieb abgeschlossen und der TBM-Vortrieb mit 2 Doppelschild-TBMs begann.
Die TBM "Flavia" fährt die Weströhre der Haupttunnel auf und befindet sich rund 900 m von der Staatsgrenze entfernt.
Die TBM "Virginia" hat am 30. März 2023 den Vortrieb der Haupttunnel-Oströhre abgeschlossen und den Brenner erreicht.
Der bergmännische Vortrieb in Richtung Süden wurde im April 2017 eingeleitet und bei beiden Haupttunneln im Oktober 2020 abgeschlossen.
Der Einbau der Innenschale im Zufahrtstunnel und in der Nothaltestelle Trens sowie der Einbau der Innenschale im bergmännisch aufgefahrenen Erkundungsstollenabschnitt stehen kurz vor dem Abschluss. Zudem wurde der Bau des Tunnels in offener Bauweise in der Logistikkaverne Ost abgeschlossen.
Zufahrtstunnel zur Nothaltestelle (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 3.805 m | Länge 3.805 m | Ausbruchsquerschnitt 80 m² |
Haupttunnel | ||
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Vortrieb 39.054 m | Länge 39.950 m | Ausbruchsquerschnitt 85 m² |
Erkundungsstollen (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 14.813 m | Länge 14.813 m | Ausbruchsquerschnitt 35 m² |
Querschläge, Sicherheits- und Logistiktunnel | ||
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Vortrieb 5.509 m | Länge 6.394 m | Ausbruchsquerschnitt 26-56 m² |
Seit Dezember 2023 sind in diesem Baulos sämtliche Arbeiten abgeschlossen.
Das südlichste Baulos des Brenner Basistunnels mit einem Auftragsvolumen von 301 Mio. Euro wurde im Oktober 2014 an die Bietergemeinschaft Isarco s.c.a.r.l., bestehend aus Webuild Italia S.p.A. (ex. Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra und Collini Lavori S.p.A., vergeben. Mit diesem Baulos wird der Brenner Basistunnel mit der bestehenden Brennereisenbahn und dem Bahnhof Franzensfeste verbunden. Insgesamt wurden 4,5 km Haupttunnel und 1,2 km Verbindungstunnel realisiert.
Der Großteil der Arbeiten in diesem Baulos fand im Lockergestein des Talbodens statt. Deshalb waren eine Reihe von Maßnahmen notwendig, um dieses vor den eigentlichen Vortriebsarbeiten zu verfestigen. Unter anderem wird die Verfestigung des Bodens unter Einsatz des sogenannten Jet-Groutings durchgeführt.
Im Zuge dieses Bauloses wurden die Autobahn, die Staatsstraße, die Bahnstrecke und der Eisack unterquert. Bei der Unterquerung des Flusses wurde eine weitere Verfestigungstechnik eingesetzt: die Vereisung.
Nach Abschluss der Verfestigung wurden 4 Schächte gegraben, durch welche das Niveau der Tunnelröhren in ca. 20-25 Metern unterhalb der Oberfläche erreicht wurde. Ausgehend von dort erfolgte der bergmännische Vortrieb der Haupt- und Verbindungstunnel Richtung Norden sowie die Unterquerung des Flusses Eisack.
Bis Ende 2016 wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt, im Rahmen derer die Staatsstraße SS12 verlegt, eine Brücke über den Eisack, eine Brücke über den Weißenbach und eine Unterführung der Brennerbahn errichtet sowie eine direkte Anbindung an die Autobahn geschaffen wurden. Durch diese Baumaßnahmen wurde im Talboden der notwendige Platz geschaffen, um die Baustelle einrichten und die Bauarbeiten ausführen zu können. Zudem kann durch die direkte Anbindung an die Autobahn die Durchfahrt der Baufahrzeuge durch die Ortschaften verhindert werden.
Mit dem Durchschlag am 19. Mai 2022 konnte der Vortrieb der Haupttunnel im Baulos Eisackunterquerung abgeschlossen werden. Die beiden vormals getrennten Baulose „H61 Mauls 2-3“ und „H71 Eisackunterquerung“ stellen nun eine durchgehende Verbindung von Franzensfeste ausgehend bis knapp vor den Brenner dar.
Am 8. August 2023 wurde der Bau der künftigen Haupttunnel im Baulos Eisackunterführung abgeschlossen. In 8 Jahren Bauzeit wurden mehr als 6 km Tunnel samt Innenschale errichtet.
Mit der Gestaltung der Außenanlagen der Baustelle sind die Arbeiten im südlichsten Baulos des Brenner Basistunnels abgeschlossen.
Ziel der Renaturierung, die in der Pflanzung von über 50.000 Pflanzen besteht, ist es, den gesamten Baustellenbereich der Eisackunterquerung wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, zum Nutzen der gesamten Bevölkerung, die in der Nähe des Projektgebietes lebt.
Haupttunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 4.478 m | Länge 4.478 m | Ausbruchsquerschnitt 60-150 m² |
Verbindungstunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 1.569 m | Länge 1.569 m | Ausbruchsquerschnitt 60-80 m² |
Verbindungstunnel, Querschläge (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 170 m | Länge 170 m | Ausbruchsquerschnitt 35-45 m² |
Schächte und Zufahrtstunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 164 m | Länge 164 m | Ausbruchsquerschnitt 65 m² |