Der Brenner Basistunnel ist ein flach verlaufender Eisenbahntunnel, der zwei Staaten miteinander verbindet. Er verläuft zwischen Innsbruck (Österreich) und Franzensfeste (Italien) auf einer Länge von 55 km.
Im Mai 1994 wurde im Süden von Innsbruck eine Eisenbahnumfahrung, der sogenannte „Inntaltunnel“ eröffnet. In diesem 12,7 km langen Tunnel befindet sich eine Anbindung an den Brenner Basistunnel. Personen- und Güterzüge, die auf dieser Strecke reisen, befinden sich daher zusätzlich zum BBT einige Kilometer lang im Inntaltunnel. Diese insgesamt 64 Tunnelkilometer werden künftig zur längsten unterirdischen Eisenbahnverbindung der Welt.
Der Brenner Basistunnel besteht aus einem komplexen Tunnelsystem. Neben den zwei Haupttunnelröhren und dem Erkundungsstollen gibt es Verbindungsröhren, Querschläge und Nothaltestellen sowie vier seitliche Zufahrtstunnel.
Von einem Basistunnel spricht man, wenn ein Tunnel ohne nennenswerte Steigung (daher auch: „Flachbahn“) durch den Berg verläuft. Basistunnel werden fast ausschließlich im Hochgebirge errichtet.
Der Erkundungsstollen ist wichtig, damit zusätzliche Erkenntnisse über das Innere des Berges gewonnen werden können und somit die Ausführung der beiden Haupttunnel präziser planbar ist.
Über den Erkundungsstollen wird das Aushubmaterial der Haupttunnelröhren abtransportiert. So kann der Bau ungestört voranschreiten. Zudem dient der Erkundungsstollen zur Ableitung der Bergwässer, die sich im Tunnelsystem ansammeln.
Die beiden Haupttunnelröhren sind in Abständen von 333 m durch Querschläge miteinander verbunden. Diese Verbindungstunnel sind gesicherte Bereiche, in die sich Passagiere im Notfall retten können. Über die zweite Haupttunnelröhre wird ein Rettungszug die Personen in eine der drei Nothaltestellen bringen. Seitliche Zufahrtstunnel führen von hier ins Freie.
Der Tunnel ist 64 km lang und erstreckt sich zwischen Franzensfeste und dem Portal in Tulfes an der seit 1994 bestehenden Umfahrung von Innsbruck. Die Tunnellänge zwischen Franzensfeste und Innsbruck beträgt 55 km.
Die geologischen Informationen beruhen auf Vorstudien, die bereits seit Jahrzehnten laufen. Bisher wurden 200 Erkundungsbohrungen, bei denen mehr als 35.000 m Gestein aus dem Berg geholt wurden, durchgeführt, um das Gestein entlang der geplanten Tunneltrasse zu erforschen.
Der BBT besteht aus zwei 8,1 m breiten Tunnelröhren, die in einem Abstand von 40-70 m verlaufen. Sie werden eingleisig bestückt, sodass die Züge im Einbahnverkehr durch die beiden Tunnel fahren. In Abständen von 333 m verbindet ein Stollen, ein sogenannter Querschlag, die zwei Röhren. Die Querschläge dienen in Notfallsituationen als Fluchtweg. Dieses Konzept entspricht höchsten Sicherheitsstandards im Tunnelbau.
Eine Besonderheit des Brenner Basistunnels ist der durchgehende Erkundungsstollen. Er befindet sich mittig zwischen den zwei Haupttunnelröhren, 12 m darunter, und ist mit 5 bis 6 m Durchmesser kleiner als sie. Die derzeit laufenden Vortriebsarbeiten am Erkundungsstollen sollen Aufschluss über die Beschaffenheit des Gebirges geben und dadurch Baukosten und -zeiten minimieren. Sobald der BBT in Betrieb ist, wird der Erkundungsstollen eine wichtige Rolle für die Entwässerung spielen.
Der BBT wird eine Gesamtlänge von 64 km aufweisen, womit die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt entsteht. In Innsbruck mündet der BBT in die bestehende Eisenbahnumfahrung, die in Tulfes in die Unterinntaltrasse übergeht. Parallel zur Umfahrung Innsbruck wird ein Rettungsstollen gebaut. Der zweiröhrige Tunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste ist 55 km lang.
Die Längsneigung des Basistunnels beträgt 4-7 ‰. Die Scheitelhöhe liegt auf 790 M.ü.d.M., also 580 m tiefer als der Brennerpass (1.370 M.ü.d.M.).
Eckdaten | |
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TEN-Korridor: SCAN-MED (Skandinavien-Mittelmeer) | 9.400 km Schiene |
Länge Neue Brennerbahn München-Verona mit BBT | 435 km |
Länge des Brenner Basistunnels (Portal Tulfes bis Portal Franzensfeste) | 64 km |
Länge des Brenner Basistunnels (Portal Innsbruck bis Portal Franzensfeste) | 55 km |
Maximale Gebirgsüberlagerung | 1.720 m |
Innendurchmesser der Haupttunnelröhren | 8,1 m |
Innendurchmesser des Erkundungsstollens | 6 m |
Längsneigung | 4‰ - 7‰ |
Entwurfsgeschwindigkeit für den Güterverkehr | 120 km/h |
Entwurfsgeschwindigkeit für den Personenverkehr | 250 km/h |
Bahnstromversorgung | 15 kV 16,7 Hz und 25 kV 50 Hz |
Zugsicherungssystem | ETCS Level 2 |
Schienenoberkante am Portal Innsbruck | 603 m ü.d.M. |
Schienenoberkante am Scheitelpunkt (Brenner) | 794 m ü.d.M. |
Schienenoberkante am Portal Franzensfeste | 749 m ü.d.M. |
Abstand der Querschläge | 333 m |
Nothaltestellen (Innsbruck, St. Jodok, Trens) | 3 |
Gesamtlänge Tunnelsystem | 230 km |
Ausbruchsmaterial | 21,5 Mio. m³ |
Vortriebsmethoden | 50% Sprengvortrieb 50% Tunnelbohrmaschine (TBM) |
Prognostizierte Gesamtprojektkosten (Preisbasis 01.01.2023) Diese setzen sich wie folgt zusammen:
| 10,535 Mrd. € |
Planungs- und Bauphasen: Phase I: Vorprojekt und Vorerkundung Phase II: Einreich- und UVP-Projekt Phase IIa: Erkundungsstollenabschnitte Phase III: Haupttunnel | 1999-2003 2003-2010 2007-2013 2011-2032 |