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EINLEITUNG
Der Brenner Basistunnel ist ein Eisenbahntunnel, der von Innsbruck nach Franzensfeste führt. Gemeinsam mit
der bereits bestehenden Umfahrung Innsbruck erreicht er eine Länge von 64 km. Somit entsteht unter dem
Brennerpass die derzeit längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Ohne den Umfahrungstunnel
Innsbruck, das heißt vom Portal Innsbruck bis zum Portal Franzensfeste, hat der Tunnel eine Länge von
55 Kilometern.
Der Brenner Basistunnel gilt als ingenieurstechnische Pionierleistung des 21. Jahrhunderts und wird zu einer
markanten Verbesserung der Reise- und Transportmöglichkeiten im Herzen Europas führen.
Das Tunnelsystem
Der Brenner Basistunnel besteht aus einem Erkundungsstollen, zwei Haupttunnelröhren und vier seitlichen
Zufahrtstunnel. Diese sind auf österreichischem Projektgebiet in Ampass, im Ahrental und in Wolf bei Steinach
am Brenner; in Italien bei Mauls. Die vier Zufahrtstunnel verbinden die Oberfläche mit den Tunnelröhren. In der
Bauphase dienen sie logistischen Zwecken. So wird einerseits das Ausbruchsmaterial über die Zufahrtstunnel
zu den Deponien gebracht. Andererseits erfolgen sämtliche Materialanlieferungen für den Bau des Tunnels
(wie Beton, Stahl und Tübbing-Betonfertigteile) ebenfalls über die Zufahrtstunnel.
Zwischen Innsbruck und Franzensfeste sind zwei eingleisige Haupttunnelröhren im Abstand von 40 bis
70 Metern geplant. Alle 333 Meter gibt es Querschläge zwischen den beiden Haupttunnelröhren. Diese
Querverbindungen erfüllen sowohl eine logistische Funktion als auch eine Sicherheitsfunktion. Eine Besonder-
heit ist der durchgehende Erkundungsstollen. Dieser verläuft mittig zwölf Meter unterhalb der beiden Haupt-
tunnelröhren. Der Erkundungsstollen dient der geologischen Vorerkundung, als Service- und Logistiktunnel
während der Bauphase sowie als Wartungs- und Drainagetunnel im Betrieb. Insgesamt umfasst das geplante
Tunnelsystem des Brenner Basistunnels ca. 230 Tunnelkilometer.